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Statement von Außenminister Heiko Maas beim High Level Ministerial Event zur humanitären Lage in Afghanistan auf Einladung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen António Guterres

13.09.2021 - Rede

Gemeinsam müssen wir eine klare Botschaft aussenden:

Wir werden die humanitäre Hilfe für Afghanistan fortsetzen und verstärken.

Und wir stehen solidarisch an der Seite der Länder, die von der Krise in Afghanistan betroffen sind — allen voran Pakistan, Iran und die zentralasiatischen Republiken.

Deutschland hat seine humanitäre Hilfe für Afghanistan und die Region bereits um 100 Mio. Euro aufgestockt. Und wir planen weitere 500 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen, um Afghanistan und seine Nachbarstaaten zu unterstützen – auch mittels des Humanitarian Flash Appeal.

In der Europäischen Union arbeiten wir an einer europäischen Vereinbarung mit den Nachbarländern Afghanistans – dem „Compact with Afghanistan’s neighbours“ –, um die Resilienz in den Nachbarstaaten zu erhöhen.

Und wir freuen uns darauf, solche Maßnahmen mit den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft und den Vereinten Nationen abzustimmen.

Meine Damen und Herren,
Humanitäre Hilfe braucht Zugänge. Wir rufen die Führung der Taliban daher dringend auf, das Wohlergehen und die Sicherheit der humanitären Hilfsorganisationen und ihres Personals in Afghanistan zu gewährleisten.

Jenseits der humanitären Hilfe werden wir unsere künftige Haltung gegenüber einer Regierung der Taliban nicht von deren Worten, sondern vielmehr von deren Taten abhängig machen.

Wir erwarten, dass Menschen, für die wir Verantwortung tragen, das Land verlassen können. Die Taliban müssen grundlegende Menschenrechte achten. Und Afghanistan darf nie wieder zu einem Ort werden, vom dem aus Terrorismus die Welt bedroht. Die Bildung einer Übergangsregierung unter Ausschluss anderer Gruppen letzte Woche war hier nicht das richtige Signal für internationale Zusammenarbeit.

Meine Damen und Herren,
das afghanische Volk braucht unsere Unterstützung. Ich danke den Vereinten Nationen und allen anderen humanitären Hilfsorganisationen, die derzeit in Afghanistan vor Ort sind, aufrichtig.

Ihre humanitären Helfer beweisen großen Mut — und wir sollten uns zusammenschließen, um ihnen die Mittel an die Hand zu geben, die sie brauchen.

Vielen Dank.

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