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08.01.2015 | Pressemitteilung

Fünf Jahre nach dem Erdbeben in Haiti

Haiti muss langfristig ohne humanitäre Hilfe leben

Lastwagen der Welthungerhilfe wird von Menschen erwartet
Erdbeben 2010: Viele Menschen waren auf Wasserlieferungen angewiesen. Wenige Wochen nach dem Beben brach die Cholera aus. © Jens Grossmann
Simone Pott Team Communications

Die Welthungerhilfe wird Ende des Jahres ihr Aufbauprogramm in Haiti abschließen. Nach dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar 2010 konzentrierte sich die Welthungerhilfe zunächst auf die Überlebenshilfe und den Wiederaufbau. Gleichzeitig wurden wichtige Grundlagen für die langfristige Entwicklung des Landes vor allem in der Ernährung und der Landwirtschaft gelegt. Dafür standen insgesamt knapp 50 Mio Euro zur Verfügung, etwa 1,5 Mio Menschen konnten damit unterstützt werden. Zukünftig liegt der Schwerpunkt auf Programmen, die die einheimischen Kräfte und Strukturen stärken, damit sich das Land bei zukünftigen Schwierigkeiten besser selbst helfen kann und eine starke Zivilgesellschaft entsteht.

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"Haiti ist kein Land, das dauerhaft von humanitärer Hilfe aus dem Ausland abhängig sein darf. Damit wird die Eigeninitiative gelähmt. Nach dem Erdbeben vor fünf Jahren war die schnelle und umfangreiche Nothilfe wichtig und sie hat viele Menschenleben gerettet. Aber langfristig muss das Land seine strukturellen Probleme selbst in den Griff bekommen. Wenn etwa Tropenstürme im Herbst große Verwüstungen anrichten, sollten wir uns auf kurzfristige punktuelle Hilfe wie etwa Nahrungsmittel und Zelte für Überlebende beschränken. Die Regierung muss für die langfristige Vorsorge auf solch wiederkehrende Katastrophen zuständig sein.

Die Verantwortung für eine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen liegt bei den lokalen staatlichen Strukturen. Dafür ist eine starke Zivilgesellschaft wichtig. Wenn die Hilfsorganisationen immer wieder nur Nothilfe leisten, wird Haiti von einer solchen Katastrophenhilfe abhängig bleiben. Stattdessen wollen wir die haitianische Regierung dabei unterstützen, eigene tragfähige Konzepte für die dauerhafte Entwicklung des Landes zu finden", beschreibt Dirk Guenther, langjähriger Landesdirektor der Welthungerhilfe in Port au Prince, den Ansatz der Welthungerhilfe.

Die Welthungerhilfe erreichte 1,71 Millionen Menschen in Haiti

Nothilfe: Beseitigung von Bauschutt und die Verteilung von Hilfsgütern wie Zelte, Wasser und Lebensmittel.

Wiederaufbau: Bau von 893 Wohnhäuser, 15 Schulen, 282 Zisternen, Tanks und Handpumpen sowie 124 Kilometer Straßen und 111 Kilometer Abwasserkanäle.

Entwicklungszusammenarbeit: Schulungen im landwirtschaftlichen Bereich und in der Katastrophenvorsorge.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,27 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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