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Landwirt wird für gerissene Tiere entschädigt

Ministerium bestätigt Sichtung eines Wolfes

Barntrup/Düsseldorf (epd). In Nordrhein-Westfalen ist zum vierten Mal seit 2009 die Existenz eines Wolfes nachgewiesen worden. Dies zeigten Video-Aufnahmen aus dem Kreis Lippe, die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ausgewertet wurden, wie das NRW-Umweltministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

Die Sichtung eines Wolfes wurde vom NRW-Umweltministerium bestätigt.
Die Sichtung eines Wolfes wurde vom NRW-Umweltministerium bestätigt. Foto: dpa

Die Aufnahmen vom Wochenende zeigten einen Wolf in der Nähe des Dorfes Sommersell bei Barntrup, bestätigte ein Sprecher des Umweltministeriums. Dort seien mehrere kleine Ziegen getötet worden. Der betroffene Landwirt werde aufgrund des Video-Nachweises für die gerissenen Tiere entschädigt. Um die Herkunft und das Geschlecht des gesichteten Wolfes zu ermitteln, würden die Speichelproben nun durch das Senckenberg-Institut in Gelnhausen ausgewertet.

Wolf galt in NRW seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet

Nach Angaben des Ministeriums galt der Wolf im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. 2009 gelang der Nachweis eines Wolfes, der aus Nordhessen kommend im Kreis Höxter die Landesgrenze überquert hatte. Zuletzt waren Ende 2014 Spuren eines Wolfes im Oppenweher Moor bei Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) sichergestellt werden, Anfang 2015 war ein weiteres Tier im Kreis Siegen-Wittgenstein in eine Fotofalle getappt.

Wie der Sprecher des Ministeriums weiter erläuterte, handelt es sich bei den bisher in NRW nachgewiesenen Wölfen um durchziehende Tiere - anders als im benachbarten Niedersachsen, wo bereits mehrere Rudel ansässig sind. Die Wiederbesiedlung Deutschlands durch Wölfe begann Mitte der 1990er Jahre nach dem Fall des »Eisernen Vorhangs«. Aktuell haben sich Wölfe in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen angesiedelt.

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