Ausgabe 40/2017 - 06.10.2017
Stuttgart (epd). Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap) muss sich nach dem Rücktritt von Bernhard Schneider einen neuen Vorsitzenden suchen. Als Grund nannte Schneider, der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung in Stuttgart ist, in einer Mitteilung vom 29. September Meinungsverschiedenheiten über die Neuausrichtung des Verbandes.
Schneider erinnerte daran, dass bei einer Umfrage 2016 die Mitglieder den Fachverband aufgefordert hätten, die Altenhilfe auf Bundesebene schärfer zu profilieren. Dazu wollte der Vorstand unter Schneider den Trägern in pflegepolitischen Diskussionen eine stärkere Stimme geben. Entsprechende Vorschläge einer Satzungs- und Strukturreform für den Devap seien aber von den diakonischen Landesverbänden abgelehnt worden. Daraus ziehe er die Konsequenzen und trete zurück, erklärte Schneider. Er hatte das Amt hatte seit November 2015 inne.
Den Landesverbänden und auch dem Bundesverband der Diakonie wirft Schneider vor, die Chancen nicht zu sehen, die sich aus einem stärkeren Engagement und einer klaren Positionierung ihrer Altenhilfeträger für die Diakonie ergäben. "Wir können das Feld nicht allein den Privaten und den Pflegekammern überlassen", schreibt er. Es sei "nicht besonders zukunftsfähig", den Devap nur als "Fachverband der Verbände" zu sehen. Damit handele es sich lediglich um eine Doppelstruktur im Diakonischen Werk - "für die ich nicht zur Verfügung stehe".
Der Devap repräsentiert nach eigenen Angaben Organisationen, die mehr als 20 Prozent der Altenarbeit und Pflege in Deutschland abdecken. Dazu gehören unter anderem 1.950 stationäre Einrichtungen der evangelischen Altenhilfe, über 1.400 ambulante gesundheits- und sozialpflegerische Dienste, mehr als 90 Altenpflegeschulen mit 5.600 Ausbildungsplätzen sowie zahlreiche Altentagesstätten, Initiativen und Selbsthilfegruppen.